Definition des Indikators |
Als eine der wichtigsten Basisinformationen zur gesellschaftlichen Teilhabe beschreibt dieser Indikator den Einfluss der Migration auf die Gesellschaft. Das Konzept der „Bevölkerung mit Migrationshintergrund“ umfasst nicht nur die eigentliche Migration nach Deutschland, sondern schließt auch die Nachkommen der Zugewanderten ein. Die Unterscheidung nach Deutschen und Nichtdeutschen (vgl. Indikator 1.2.1) wird damit erweitert: Eine Person hat nach dem Mikrozensus einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt. Die Definition umfasst im Einzelnen folgende Personen: |
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Methodische Hinweise |
In der amtlichen Statistik wurde ein umfassendes Konzept zur Erfassung des Migrationshintergrundes erstmals mit dem Mikrozensus 2005 eingeführt. Dazu wurde zusätzlich eine Reihe von Fragen zur Migration aufgenommen, aus denen der Migrationshintergrund abgeleitet wird. Eine vollständige Übertragung auf andere Statistiken außerhalb des Mikrozensus ist aufgrund der Komplexität der Definition nicht möglich. Zur Bestimmung des Migrationshintergrundes wird (1.) nur die Zuwanderung auf das Gebiet der heutigen Bundesrepublik ab 1950 berücksichtigt, um den Großteil der Zuwanderung durch kriegsbedingte Vertreibung nicht einzubeziehen. Zudem werden (2.) auch die Nachkommen der Zugewanderten berücksichtigt, die bereits in der Bundesrepublik geboren wurden und (3.) wird für alle Ausländerinnen und Ausländer sowie für alle Eingebürgerten ein Migrationshintergrund unterstellt. In diesem Bericht wird für die dargestellten Jahre vor 2017 der Migrationshintergrund im engeren Sinne verwendet: Von den Deutschen mit Migrationshintergrund, die seit Geburt Deutsche sind, werden nur jene hinzugezählt, die mit ihren Eltern oder einem Elternteil im selben Haushalt leben. Nur dann liegt die für die Zuordnung entscheidende Elterninformation vor. Für alle Jahre nach 2016 wird der Migrationshintergrund im weiteren Sinne dargestellt: Der Migrationshintergrund im weiteren Sinne kann anhand der Zusatzfragen zum Migrationsstatus der nicht im Haushalt lebenden Eltern ab 2005 in vierjährigem Rhythmus und ab dem Jahr 2017 jährlich dargestellt werden. Die Statistik wird auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte sowie für die Großstädte Hannover und Göttingen ausgewiesen. Einige kleinere Regionaleinheiten wurden aus stichprobentheoretischen Gründen zusammengefasst: Uelzen und Lüchow-Dannenberg, Emden und Leer sowie Friesland und Wittmund. Im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen kann es hier zu Abweichungen kommen, die nicht zwangsläufig auf einen absoluten Bevölkerungsrückgang zurückzuführen sind, sondern auch aufgrund eines statistischen Effektes entstehen können. |
Weiterführende Informationen |
Bundesweite Ergebnisse sind zu finden in: Statistisches Bundesamt: Fachserie 1 Reihe 2.2, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Bevölkerung mit Migrationshintergrund (erscheint jährlich). |